Zulassungskriterien
Welche Voraussetzungen gelten für unsere Fortbildungen
Fortbildungspunkte - OPK
16 Punkte
Workshop im Rahmen des TIL-Tag 2025
Abstract:
Die international anerkannte und langjährige Psychotraumatherapeutin für die Behandlung von Dissoziativen Kindern und Jugendlichen wird im Workshop grundsätzliche Theoriebausteine ihres Behandlungskonzeptes im BICTD Huddersfield vorstellen. Das MUDDLE-Konzept ist dabei auch schon als Lehrvideo seit Jahren in der internationalen Fachwelt bekannt.
Da sie u.a. auch SPIM 30-Therapeutin ist, wird sie auch zum Aspekt der Täterintrojekte bei Dissoziativen Kindern etwas beitragen und ihre Settings dazu erläutern. Abgerundet wird der Workshop durch diverse Fallbeispiele mit schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen anhand von Foto- und Videoausschnitten, die zur gemeinsamen Diskussion angeboten werden.
Vita:
Renée Potgieter Marks leitet in Huddersfield (GB) das BICTD – eine Therapieeinrichtung zur Behandlung schwersttraumatisierter dissoziativer Kinder in Nordengland, welches zugleich ein Ausbildungszentrum für Sozialarbeiter und Therapeuten des ganzen Landes ist.
Hauptsächlich arbeitet sie mit bindungsgestörten, komplextraumatisierten Kindern nach sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt und seelischer Vernachlässigung, welche bspw. durch das Gesundheitsamt zur Adoption freigegeben werden müssen.
Frau Marks ist eine vielfache Fachbuchautorin und gefragte Trainerin weltweit und entwickelte dazu eine Reihe von Online-Trainings, die von den Fachgesellschaften ISSTD und ESTD anerkannt sind. Im Rahmen dieser Gesellschaften ist sie u.a. auch Vorsitzende und Mitglied wichtiger Gremien für Trauma und Dissoziation im Kindesalter
Zeitplan:
Einlass ab 12.30 Uhr
Beginn: 13.00 – 14.30 Uhr Teil I
14.30 – 15.00 Uhr Pause
15.00 – 16.30 Uhr Teil II
16.30 Uhr – Zusammenfassende Diskussion
17.00 Uhr – Ende
Einlass ab 9.00 Uhr
9.25 Uhr Kurze Eröffnung des TIL-Tags 2025 durch Dr. Ralf Vogt
9.30 – 10.10 Uhr Arya Petzold
"Willkommen aus meinem Kanal! " - Traumatisierung und Traumafolgestörungen bei Kinderinfluencern.
Ein Netzphänomen der letzten Jahre sind: Influencer. Der Vortrag wird sich im Besonderen den Kinder-Influencern widmen. Also den Kindern, die selbst, als Person des öffentlichen Lebens, Inhalte und Werbung online präsentieren, aber auch jenen, deren Eltern Influencer sind, und ihre Kinder in ihrem Content regelmäßig stattfinden lassen.
Die Möglichkeit viel Öffentlichkeit und wirtschaftliche Gewinne zur erlangen, macht Social Media zu einem Sammelbecken von "Vlogs" aus dem Schwimmbad oder "Roomtours" durch das Kinderzimmer bis hin zu in (un-)gekennzeichneter Werbung, präsentiert von Kleinkindern. Während es in Film- und Fernsehproduktionen konkrete Vorgaben zur Arbeit von und mit Kindern gibt, sind ist in den sozialen Medien den Eltern überlassen was, wann, wo und wie das Kind gefilmt wird und welche Inhalte und persönliche Daten im Netz landen.
An Beispielen wird gezeigt unter welchen Umständen Kinder aufwachsen, die als Werbekörper den milliardenfach genutzten sozialen Medien, zu kleinen Berühmtheiten werden, und welche Traumafolge-Symptomatik sich daraus ergeben kann.
Vita:
Arya Petzold ist staatlich anerkannte und berufserfahrene Erzieherin.
Absolviert derzeit die Traumafachberater-Fortbildung nach dem SPIM30-Konzept am Trauma Institut Leipzig.
Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Psychotraumazentrum Leipzig e.V. Berät dort ehrenamtlich Kinder und Erwachsene mit Traumafolgestörungen und daraus resultierenden Alltagsbewältigungsproblemen.
Beschäftigt sich u.a. mit dem Internet als Massenphänomen sowie Kinderschutz, Mediensucht und Traumatisierung in und durch soziale Medien.
Literatur:
Vogt, R. (Hrsg.) (2018). Verleumdung und Verrat. Dissoziative Störungen bei schwer traumatisierten Menschen als Folge von Vertrauensbrüchen. Kröning: Asanger.
Schmitt, W.M.; Nymoen, O. (2021). Influencer. Die Ideologie der Werbekörper. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Joe, A. mit Winkler, S. (2022). Falsche Vorbilder: Wie Influencer unsere Kinder Manipulieren. München: Yes Publishing.
10 Minuten Pause
10.20 – 10.50 Uhr Ronny Borries
Infos zum Vortrag werden demnächst hier zu finden sein.
20 Minuten Kaffeepause (10.50 – 11.10 Uhr)
11.10 – 11.50 Uhr HP Psych. Annika Camiruaga Saavedra
Fallbericht einer psychotraumatherapeutischen Beratung in der Ergotherapie
Der Vortrag beschreibt einen Fallbericht aus der traumaorientierten Ergotherapie. Der sexuell traumatisierte Patient litt unter schweren sozialen Selbstversorgungsdefiziten, depressiven Einbrüchen mit Antriebsminderungen, sozialen Kontaktängsten und einer Reihe von dissoziativen Depersonalisationserscheinungen des Körpers mit Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen. Außerdem hatte er größere Ausfälle im Gedächtnis infolge dissoziativer Amnesien.
Gerade durch körperorientierte Kontaktsettings, dialogische Rollenstrukturinterventionen und Anteilearbeit aus dem SPIM 30-Modell gelang es bei diesem sehr erschlossenen Patienten Zugänge für eine Öffnung der blockierten mentalen und seelischen Strukturen schrittweise herzustellen und die hohe Dissoziativität zu erden.
Dadurch konnten sich letztlich auch wichtige Traumaerinnerungen wieder einstellen und für den Klienten essentielle Narrative für sein erlittenes Leid finden, was letztlich auch die dissoziativen Taubheits- und Entfremdungsgefühle erfolgreich überwinden half. Der Vortrag schildert dazu interessante und wichtige therapeutische Episoden.
Vita:
Annika Camiruaga Saavedra ist seit 2011 staatlich anerkannte Ergotherapeutin und hat sich im Verlauf ihrer beruflichen Laufbahn auf die körper- und wahrnehmungsorientierte Traumaarbeit im ergotherapeutischen Setting spezialisiert. Sie leitet den psychiatrischen Bereich in einer Praxis für Ergotherapie und Neurofeedback in Hannover und ist dort zusätzlich als Neurofeedback- und Klettertherapeutin tätig.
Ausbildung zur Traumapsychotherapeutin im Trauma Institut Leipzig.
Literatur:
Fiedler, P. (2013). Dissoziative Störungen. Stuttgart: Hogrefe.
Nijenhuis, E. (2014). Der widersprüchliche und inkompatible Wille bei Trauma. In: Vogt, Ralf (Hrsg.): Verleumdung und Verrat. Kröning: Asanger.
Schwartz, H. (2002): Behandlung und Transformation von Täteridentifizierten States bei dissoziativen Patienten- Eine Alchemie von Wölfen und Schafen. In: Vogt, Ralf (Hrsg.): Täterintrojekte. Kröning: Asanger.
Vogt, R. (2014). Verleumdung und Verrat. Kröning: Asanger.
Vogt, R. (2018). Das traumatisierte Gedächtnis – Schutz und Widerstand. Berlin: Lehmanns Media.
Vogt, R. (2020). Scham und Schuld bei traumatisierten Menschen. Berlin: Lehmanns Media.
11.50 Uhr Zusammenfassende Diskussion
12.00 Uhr Ende
Das o. g. Grundkursseminar ist ein informatives Übersichtsseminar zur Arbeit mit mittel- und schwertraumatisierten Menschen; es kann als Schnupperkurs für Teilnehmer genutzt werden, welche sich eventuell für den Fortbildungszyklus Traumafachberater oder Psychotraumatherapeut am
Trauma-Institut-Leipzig interessieren.
Es werden sowohl analytische Erklärungsansätze zu Opfer-Täter-Ketten infolge häuslicher, sexueller und organisierter Gewalt vorgestellt und interaktionsorientierte Methoden zur effektiven psychophysischen Stabilisierung als auch zur Bearbeitung von bspw. Traumaflashbacks und
-intrusionen erläutert. Das komplexe Vorgehen berücksichtigt internationale Standards (ISSTD, ESTD) und ist für Kollegen der AP, TP, VT und KJP gut nutzbar. Einzelne Settings können als Lehrfilm-DVD angesehen werden – andere Settings werden gemeinsam freiwillig ausprobiert.
Fortbildungspunkte - OPK
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Kurs 9
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Montag - Freitag:
09.00 – 12.00 Uhr
Gesprächstermine nur nach Vorabsprache.