Datum: 08.06.2024
Preis: 5,00 €
Teilnahme für alle ehemaligen und aktiven Mitglieder des Trauma-Institut-Leipzig
Einlass ab 9.00 Uhr
9.25 Kurze Eröffnung des TIL-Seminars durch Dr. Ralf Vogt
9.30 – 10.10 Uhr B.A. Soz.arb./päd. Kornelia Nake
Mehr Erfolg in der Sozialen Arbeit durch die Kombination mit Methoden der Traumafachberatung aus dem SPIM-30-Konzept
Fallbeispiele aus der Familienhilfe & der Rehabilitation
In einem Fallbeispiel soll die Arbeit mit einer komplex traumatisierten Mutter aufgrund massiver häuslicher Gewalt dargestellt werden. Die ebenfalls schwer traumatisierten Kinder haben Introjekte ihres Vaters und häuslichen Gewalttäters introjizieren müssen. Dadurch entstand eine schwere Beziehungsdynamik geprägt von Triggern, negativen Übertragungen und introjektgesteuerten Impulshandlungen in Form von körperlicher und psychischer Gewalt der Mutter gegenüber ihren Kindern. Durch die Methodik des SPIM-30-Konzeptes mit Traumapsychoedukation, Triggeranalyse zur Reizdistanzierung, Traumalandkarte, Stabilisierungsübungen, Anteilekonzept usw. konnten nachhaltige Verbesserungen des Kindeswohls und der Erziehungskompetenz erreicht werden.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die traumazentrierte Sozialarbeit und zeigt auf, dass die Traumafachberatung in vielen verschiedenen Praxisfeldern erfolgreich mit Klient:innen eingesetzt werden kann.
Vita: Traumafachberaterin/Traumfachpädagogin i.A. (TIL) und Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin (B.A.). Sie hat Berufserfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Komplex-traumatisierung und DIS sowie in der Anwendung traumazentrierter Methoden nach dem SPIM-30-Konzept in verschiedenen Bereichen - Familienhilfe, ambulanter psychiatrischer Bereich, Soziotherapie und Traumafachberatung. Darüber hinaus vermittelt sie Traumawissen und die Anwendung traumasensibler Methoden in Seminaren.
10 Minuten Pause
10.20 – 10.50 Uhr B.A. Soz.arb./päd. Stefanie Levine
„Und wer bewacht die Wächter?“ Juvenal
Ob Familienrichter, Sozialarbeiterinnen, Gutachter, Psychiaterinnen oder Lehrer, das Kinder- und Jugendhilfesystem ist ein interdisziplinäres Geflecht unserer Gesellschaft, um Wohl und Würde von Schutzbefohlenen zu sichern. Der Boden der Tatsachen scheint jedoch ein anderer; geebnet von Unterlassung, Verleumdung, Verrat und Täterschutz Einzelner in machtvollen Wächterpositionen. Eine Radix aus Ignoranz, Schuldzuweisungen gegenüber Kindern, Besitzansprüchen an Kindern von Eltern, beschämender erzieherischer Maßnahmen etc.
Dieser Vortrag soll Ursachen von, bzw. Folgen wie der Weitergabe von Traumatisierungen und Gewaltintrojekten durch, institutionelle Kindeswohlgefährdung offenlegen. Im Sinne des SPIM 30-Konzeptes forciert er fachübergreifende Zusammenarbeit sowie kritische Fragestellungen an Fachbereiche, um das Übel bei der Wurzel zu packen und beschriebenen Täter-Opfer-Ver(r)Kettungen entgegenzuwirken. Lassen Sie uns Diskutieren wie faule Erde mit gesunden Nährstoffen angereichert werden kann, neue Wurzeln schlagen, damit Kinder aufblühen.
Vita: Traumafachberaterin/Traumfachpädagogin i.A. (TIL) und Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin (B.A.). Sie engagiert sich als Vorstandsvorsitzende im Psychotraumazentrum Leipzig e.V. www.psychotraumazentrum-leipzig.de und arbeitet seit 2009 im Sozialhilfesystem Leipzigs, mit Menschen, die aufgrund, oft hoch traumatisierender Erlebnisse an den Rand ihrer Existenz bzw. der Gesellschaft getrieben sind.
20 Minuten Pause – Kaffeepause (10.50 – 11.10 Uhr)
11.10 – 11.50 Uhr Dipl.-Psych. Thomas Haudel
Traumatäter und Opfer im Bereich der Massenmedien
Ursachen, Folgen, Interventionen
Der Referent wird nach einem kurzen Abriss der Mediengeschichte die Wechselwirkung zwischen einem Medium, seinem Schöpfer und den Rezipienten grafisch darstellen. Dabei wird auf die von Vogt entwickelte Theorie der Täter- und Opferbindungsstile Bezug genommen. Im weiteren Verlauf des Vortrages gibt es eine kurze Zusammenfassung der Medienwirksamkeitsforschung bezüglich Gewalt in Filmen und PC-Spielen. Die Nutzung von Mediengewalt für kommerzielle und politische Zwecke wird im nächsten Abschnitt erläutert. Zum Abschluss geht es um motivationale Aspekte der missbräuchlichen Mediennutzung bis hin zur Sucht und Interventionsmöglichkeiten am Beispiel von betroffenen Patienten.
Vita: Psychologischer Psychotherapeut. Ausbildungen in Tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie, Biodynamischer Psychotherapie und Traumapsychotherapie, seit 1994 Psychotherapeut in freier Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Berlin Prenzlauer Berg und seit 2003 in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Friedrichshain/Kreuzberg.
11.50 Uhr Ende
Im Anschluss ab 13.00 Uhr folgt der Workshop mit Frau Dr. Heide Rogers (Wien, Österreich) - Die Anmeldung hierzu erfolgt separat!